Bokeh-Effekte einfangen

Wie zaubere ich einen Bokeh-Effekt in meine Bilder? Viele lieben sie als fotografisches Stilmittel: die kleinen runden oder gar eckigen Bokehs, die im Volksmund auch Bubbels genannt werden. Gerade die Lichter der Weihnachtszeit geben uns die Möglichkeit mit diesen Elementen zu arbeiten. Um das gut hinzubekommen, ist es wichtig, ein paar Grundvoraussetzungen und technische Hinweise zu kennen.

Das Wort Bokeh kommt aus dem Japanischen und meint die samtweiche Unschärfe, durch die sich Hauptmotive von ihrem Hintergrund abheben.

Die Blende

Um das Motiv fotografisch vor den unscharfen Hintergrund zu stellen ist es wichtig, eine möglichst offene Blende zu wählen und einen Abstand zwischen Hauptmotiv und Hintergrund zu wählen, der die Unschärfe betont. Ein Bild mit Blende 2,8 und einer Scharfstellung auf das Hauptmotiv ist also besser, als eines mit Blende 16, bei dem wegen der Schärfentiefe noch sehr viel Hintergrund scharf dargestellt wird. In der Regel begünstigen Kameras mit großen Sensoren zusätzlich den Effekt, so dass bei gleichem Objektiv und identischer Kameraeinstellung die Wirkung bei einer Vollformatkamera noch stärker ist als bei einem kleineren Sensor.

Die Lamellen

Die Effekte der Bokehs können ebenfalls völlig unterschiedlich sein. Das hängt zumeist davon ab, mit welchem Objektiv die Bilder aufgenommen werden. Das wiederum kommt auf die Lamellen an, die im Objektiv verbaut sind. Durch eine höhere Anzahl an Lamellen, die die Hersteller verbauen, entsteht eine besondere Struktur der Irisblende, die der gewünschten Kreisform möglichst nahekommt. Statt nur sechs Lamellen zu verwenden, werden daher zunehmend auch zehn oder mehr eingesetzt. Nicht nur wegen ihrer bis zu 19 Lamellen erfreuen sich daher die Objektive der Hersteller aus den 1950er und 1960er Jahren, wie zum Beispiel Meyer-Optik, Trioplan oder Zeiss, besonderer Beliebtheit. Sie bestechen meist auch durch ihre ausgezeichnete Schärfe.

Die Technik

Beim Fotografieren macht es dann Sinn, nicht immer die ganz geöffnete Blende zu wählen Hier müsst Ihr für Euch das richtige Maß finden, das auch davon abhängt, was an Eurem Hauptmotiv alles scharf sein soll. Ein Bild mit Blende 1,4 und tollen Bokehs nutzt am Ende wenig, wenn nur ein kleiner Teil eines Gesichts scharf ist, ihr aber das ganze Gesicht scharf haben wolltet. Die offenblendige Fotografie gelegentlich Effekte wie Vignettierungen oder Farbsäume mit sich bringt. Hier macht es oft Sinn, die Blende dann auf das passende Maß zurückzuführen.

Die Motive

Wie bereits eingangs gesagt, ist der Abstand des Hauptmotivs von dem Hintergrund von großer Bedeutung. Dazu wollt Ihr zumeist nicht nur Unschärfe, sondern eben jede Bubbels, die durch Lichteffekte entstehen. Diese hellen Lichteffekte könnt Ihr immer dann einfangen, wenn sie sich von ihrer Umgebung abheben. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn ihr belaubte Bäume im Hintergrund habt, durch die das Gegenlicht scheint. Auch Lichtreflexe, zum Beispiel auf dem Wasser, eignen sich hervorragend. Bei dunkler Umgebung sind Lichtreize durch Kerzen interessant, Ihr könnt Lichterketten einsetzen und auch der Weihnachtsbaum mit seinen Kerzen bietet tolle Optionen zur Bokeh-Fotografie.