Tierfotografie

Das Fotografieren von Tieren ist aus mehreren Gründen eine echte Herausforderung. Es erfordert jede Menge Zeit und Konzentration. Tiere eignen sich zumeist nicht wirklich als Fotomodelle, da sie ihren eigenen Kopf haben und den auch meistens durchsetzen wollen. Posen tun sie genau in dem Moment, in dem wir noch nicht soweit sind, weil wir gerade die Einstellungen unserer Kamera oder die Speicherkarte wechseln müssen.

Goldener Schnitt

Bei der Bildkomposition hilft dir wie immer der „Goldene Schnitt“. Die Aufteilung des Bildes“ erleichtert es, das Motiv schon bei der Planung des Fotos gut zu platzieren. Der Nachteil bei Tieren: Das Motiv lässt sich nicht wirklich platzieren sondern neigt dazu, sich vor und vor allem während der Aufnahme zu bewegen. Das lässt sich dadurch vermeiden, dass man seine Tierfotografien grundsätzlich auf Stofftiere beschränkt, was allerdings im Ergebnis nicht besonders zielführend ist.

Merke also: Tieraufnahmen kann man zwar von der Idee her planen, von der Durchführung muss man sich aber immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen. Deshalb ist das Fotografieren von Tieren eine sehr langwierige, aber auch sehr schöne Angelegenheit.

Augenhöhe

Bei der Portraitfotografie von Menschen ist es immer wichtig, mit ihnen auf Augenhöhe zu sein. Das gilt auch für die Tierfotografie. Will man Fotos haben, die den Betrachter ins Bild ziehen und die eine besondere Ausdrucksstärke mit sich bringen, ist es erforderlich, sich auf die Augenhöhe des entsprechenden Tieres zu begeben. Das ist bei kleinen, am Boden krabbelnden Tieren nicht ganz unproblematisch. Auch bei großen und insbesondere wilden Tieren, sollte man trotz der Augenhöhe versuchen, den Abstand dennoch in einem ungefährlichen Maß zu halten.

Merke also: Auch bei Tieraufnahmen ist es wichtig, auf Augenhöhe mit dem Objekt zu sein.

Blende und Zeit

Die richtige Wahl von Blende und Zeit ist bei allen Fotos die grundlegende Voraussetzung für das Gelingen des Bildes. Bei der Tierfotografie muss man wegen der Neigung der Objekte, sich zu bewegen, grundsätzlich davon ausgehen, dass es Sinn macht, eine kürzere Belichtungszeit zu wählen. Das passt dann sehr gut dazu, dass es Sinn macht, gerade bei der Portraitfotografie von Tieren, wie auch bei Menschen, eine möglichst offene Blende (kleine Zahl) zu wählen. Dadurch erreicht man auch den Effekt, dass die Konzentration allein auf das Objekt gelingen kann, da alles Drumherum und auch der Hintergrund in der Unschärfe verschwinden. Gerade bei der Zoofotografie in Räumen (Affenhaus) ist es angesagt möglichst mit einem Stativ oder zumindest mit einem Einbein-Stativ zu arbeiten. Das verschafft ein wenig Luft gegen das Verwackeln.

Merke also: Bei der Tierfotografie macht es Sinn mit kurzen Belichtungszeiten und einer offenen Blende (kleine Zahl) zu operieren. Eine Einflussnahme auf die Belichtung bleibt damit auf die ISO-Einstellung beschränkt.

Focus und Schärfe

Ebenso wie bei der Portraitfotografie mit Menschen ist es wichtig, den Schärfepunkt auf das Auge des Motivs auszurichten. Auf die Augen geht zumeist der erste Blick des Betrachters. Deshalb ist es unverzichtbar, dass genau hier der Schärfepunkt des Bildes liegt. Hierzu wählt man in den Kameraeinstellungen am besten die Punktfokussierung um die Schärfe genau auf ein Auge einzustellen. Das allein reicht allerdings zumeist nicht, da schon eine kleine Bewegung des Tieres dazu führen kann, dass sich der Schärfepunkt verändert.

Das Problem lösen viele Kameras durch eine Einstellung, die diese Dynamik berechnet. Bei der dynamischen Fokussierung genügt es, zunächst auf das Auge zu fokussieren und den Auslöser dann halb durch gedrückt zu halten. So geht der Schärfepunkt mit der Bewegung des Tieres mit.

Merke also: bei der Tierfotografie macht es nicht nur Sinn, den Autofokus einzusetzen und ihn als. Fokus auf ein Auge des Objekts auszurichten. Darüber hinaus kann es wichtig sein, die Einstellung der Kamera zur dynamischen Fokussierung zu nutzen, damit das Objekt auch bei einer Veränderung des Abstands zur Kamera scharf bleibt.

Und wenn der Fotograf dann brav war, gibt es auch ein Dankeschön vom Motiv.