Tipps für die Gegenlichtfotografie

Regeln brechen

Vergessen wir als erstes den alten Grundsatz, dass man möglichst immer mit dem Licht im Rücken fotografieren soll. In unseren Fotokursen erklären wir den Teilnehmenden ganz viele Grundregeln der Fotografie. Ihr werdet aber von unseren Coaches auch immer Sätze hören wie:

  • Alle Regeln sind dazu da gebrochen zu werden.
  • Mit der bewussten Verletzung der Regeln beginnt die Fotografie.
  • Fotografie ist Kunst und Kunst braucht keine Regeln.

Den Spieß und die Kamera umdrehen

Also drehen wir den fotografischen Spieß und damit uns selbst einmal um und schauen, wie viel Spaß des macht, diese Regel zu brechen.

Wer?

Ihr werdet Euch wundern, welche Motivvielfalt das Gegenlicht  In der Portraitfotografie erhält das Model eine ganz andere Ausstrahlung, wenn es im Gegenlicht oder leicht versetzt dazu steht. Es kommt es zu einem Effekt, Kanten-Licht nennt. Die Lichtquelle schafft helle Konturen rund um das Motiv. Durch Blätter gefiltertes Gegenlicht bei Bäumen, Sträuchern oder Blüten sorgt ebenfalls für eine ganz besondere Anmutung.

Wann?

Die optimale Zeit für die Gegenlichtfotografie ist der Sonnenuntergang. Das Licht der Sonne hat abends eine angenehme Farbtemperatur. Das Licht ist nicht hart, sondern sanft und ermöglicht durch den tiefen Stand der Sonne die Beleuchtung des Motivs von hinten.  So, wie es in der harten Mittagssonne eigentlich nie möglich.

Wie?

Die Automatik-Einstellungen der Kamera sind für Aufnahmen ins eher Gegenlicht ungeeignet. Denn dann weiß die Kamera oft gar nicht, was Ihr von ihr wollt. Der manuelle Modus ist daher eine gute Option und hilft auch, sich einmal mit dieser Art zu fotografieren zu beschäftigen. Gegen das Licht wird man auch zumeist mit einer ziemlich geschlossenen Blende fotografieren.

Fehler oder Stilmittel?

Aufnahmen gegen das Licht bringen es zuweilen mit sich, dass so genannte Blendenflecken (Lensflares) entstehen. Sie sehen aus, wie milchige Lichtflecken, die im schlimmsten Fall die schönsten Elemente des Motivs verdecken. An der passenden Stelle platziert, geben sie dem Bild aber eine besondere Wirkung. Vermeiden lassen sich solche Effekte durch den Einsatz einer Streulichtblende.

… mit dem Sonnenstern

Ihr wollt Sonnensterne bei Eurem Gegenlichtfoto erzeugen? Klar geht das. Das hängt übrigens sehr stark mit Eurer Blendeneinstellung zusammen. Sonnensterne sind nämlich eigentlich Blendensterne. Bei offener Blende sind die Blendenlamellen weit auseinander und dadurch fällt viel Licht ein. Je geschlossener die Blende, desto näher sind die Lamellen aneinander. Wenn die Blendenöffnung nur noch sehr klein ist, beugt sich das Licht an den Lamellenkanten. So entsteht der Sterneneffekt.

Jetzt wünschen wir viel Spaß bei der Gegenlichtfotografie!